Update Erfahrungsbericht Nikon D4

Mittlerweile sind fast 3 Monate seit meinem ersten Erfahrungsbericht zur D4 vergangen. In dieser Zeit musste sich die Kamera in den verschiedensten fotografischen Themen beweisen. Und wie schon damals angedeutet, gibt es kaum etwas auszusetzen.

Autofokus

Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten, wie sich der Autofokus verhalten soll. Grundsätzlich wählt man zwischen AF-S (Single-AF) und AF-C (Continuous-AF). Ich will, da Sportfotografie-typisch) hier nur auf die AF-C Einstellung eingehen.

Wählt man also AF-C, kann man zwischen

  • Auslösepriorität
  • Schärfepriorität & Bildfolge
  • Auslösepriorität & AF oder
  • Schärfepriorität wählen.

Quicksilver Pro 2012 FranceHier habe ich mit allen vier Modi gearbeitet, musste aber feststellen, dass nur ‚Auslöserpriorität‘ für mich und meine Art zu fotografieren in Frage kommt. Gerade die Funktion ‚Schärfepriorität & Bildfolge‘ hat mich extrem enttäuscht, bzw. sogar verunsichert. Praktisch jedes zweite Bild nach 90 Minuten Fussball war unbrauchbar. Die Bilder waren zwar nicht im eigentlichen Sinne unscharf, aber sie waren eben auch nicht wirklich scharf. Etwas salopp gesagt, ich habe nur ‚Matsch‘ produziert. Zu Beginn bin ich sogar richtig ins Zweifeln gekommen, ob die Kamera oder die Objektive fehlerhaft sind. Da ich aber eigentlich wusste, dass mit den Objektiven alles in Ordnung ist, musste der Fehler entweder bei der Kamera oder halt eben dahinter liegen.

Wie gesagt, mittlerweile habe ich die richtige Einstellung gefunden. Was bleibt ist die Frage, für was ich denn die restlichen Einstellungen verwenden kann.

Bildqualität

Die Bildqualität ist fantastisch, das habe ich ja schon in Teil 1 angesprochen […Die Bilder sind BEEINDRUCKEND und aus meiner Sicht einen ganzen Schritt klarer, schärfer, dynamischer und noch ein wenig mehr “WOW”…]. Diese Aussage stimmt nach wie vor. Allerdings, und das musste ich in den letzten Monaten vermehrt feststellen, benötigen die in RAW aufgenommen Bilder etwas mehr an Nachbearbeitung als z.B. aus der D3. Das braucht ein wenig Einarbeitungszeit, sobald man aber den „Dreh raus hat“, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Das gilt auch für Aufnahmen in hohem oder sehr hohem ISO-Bereich. Während ich mit der D3 noch eher ungern über ISO 2500 ging, mache ich mir bei der D4 kaum mehr Gedanken über ISO 4000 oder sogar ISO 5000. Natürlich nimmt die Qualität etwas ab. Gerade was den Dynamikumfang und die Grundschärfe anbelangt, dennoch können wir heute in Situationen noch fotografieren, von denen wir bis vor wenigen Monaten noch nicht einmal geträumt haben. Für People- und Landschaftsfotografen ist das sicher kein Thema, wenn du aber abends oder in schlecht beleuchteten Sporthallen fotografierst, bist du um jede Verbesserung nach oben dankbar.

Fantasy ashlay
Fantasy ashlay

Ähnliches kennen sicher auch viele Tierfotografen aus der Praxis. Mangels eigener Erfahrungen kann ich mich diesbezüglich aber nicht weiter äussern. Ebenso habe ich bisher noch keine Erfahrungen mit jpgs „out of cam“ sammeln können, zumindest nicht in dem Umfang, um an dieser Stelle Erfahrungswerte weiterzugeben. Für mich persönlich ist diese Erfahrung auch eher zweitrangig, da ich nicht beabsichtige, den eingeschlagenen (RAW) Weg zu verlassen.

Die Objektive

Anfänglich hatte ich etwas Mühe, mit dem 600mm scharfe Bilder zu produzieren. Mag ja vielleicht auch daran liegen, dass mein Zittern im Alter langsam schlimmer wird, aber selbst bei Verwendung eines (Einbein-)Stativs konnte ich keine Verbesserung erzielen. Nun, mittlerweile habe ich den Schuldigen gefunden und das Problem gelöst. Mehr dazu weiter oben im Kapitel ‚Autofokus‘.
Für mein Hauptaufgabengebiet, die Sportfotografie, greife ich vorallem auf Zoomobjektive zurück. Erst ab 300mm kommen Festbrennweiten zum Einsatz. Um es kurz zu machen. Ich kann meine bisherige Objektivpalette auch an der D4 bedenkenlos weiter verwenden. Wie gesagt, dies gilt in erster Linie für die Sportfotografie. Hier kommt es ja in den meisten Fällen darauf an, die Bildmitte scharf und detailreich abzubilden. Für andere Aufnahmegebiete kann das selbstverständlich wiederum anders aussehen.

Die Konvertertauglichkeit habe ich bisher erst mit dem 600mm getestet, wobei getestet wohl eher nicht ganz korrekt ist. Anlässlich des Quicksilver Pro 2012 in Frankreich, habe ich mal ganz kurz den 1.7x Konverter dazwischen geschaltet und 10-15 Aufnahmen gemacht. Hier will ich noch mehr Erfahrungen sammeln, kann aber an dieser Stelle schon mal anmerken, dass da eine ganz ansprechende Kombi zur Verfügung steht.

Die Akku Leistung

Mit der Akku-Leistung bin ich nach wie vor sehr zufrieden. Im Moment arbeite ich „nur“ mit einem Ersatzakku, bin aber noch nie in Verlegenheit gekommen, plötzlich ohne Power da zu stehen.

Die QXD-Karten

Wie im ersten Teil schon erwähnt, ist die Umstellung auf QXD-Karten für mich nicht ganz nachvollziehbar. Aber hier müssen wir uns wohl einfach früher oder später anpassen (Apple verbaut ja auch keine CD-Laufwerke mehr…). Im Moment arbeite ich noch immer mit CF-Karten und das wird wohl auch die nächsten Monate so bleiben.

26.08.2012, Z†RICH, FUSSBALL SUPER LEAGUE, FC Zuerich - FC Sion

Fazit

Die D4 ist eine fantastische Kamera, mit der man eben fantastische Bilder machen kann. Ich habe den Kauf jedenfalls bis heute nicht bereut. Die D4 ist ein super Arbeitspferd, welches mich sicher noch lange begleiten wird. Meine Empfehlung: Daumen hoch!

Nachtrag

Die in diesem Blog gemachten Aussagen beruhen auf meinen, ganz persönlich gemachten Erfahrungen. Andere Fotografen mögen diese Erfahrungen nicht teilen.

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